Wann immer es darum geht, Maste oder Türme zu errichten, dann ist eine fachgerechte Gründung erforderlich. Fundamente aus Beton sind in der Regel erste Wahl. Noch... denn das Unternehmen SteelRoots GmbH aus dem hessischen Nentershausen will mit seinen so genannten STEEL-ROOT® den Markt revolutionieren. Firmengründer, Inhaber und Entwickler Peter Kellner ist überzeugt davon, dass seine betonlosen Stahlwurzel-Fundamente schon in absehbarer Zeit die herkömmliche Bauweise ablösen werden.
Mehr als sechs Jahre haben er und seine Mitarbeiter sich mit den STEEL-ROOT® beschäftigt: Sie haben Versuche und Testreihen mit wissenschaftlicher Begleitung ausgeführt und wollen sich nun, da alle Untersuchungen abgeschlossen sind, am Markt positionieren). Flexibel in der Anwendung, kostengünstig in der Herstellung, leicht zu transportieren und montieren, ökologisch sinnvoll, da komplett recycelbar oder wiederverwendbar und vor allem sofort einsetzbar (weil die Aushärtezeit des Betons entfällt) – die Vorteile der STEEL-ROOT® liegen auf der Hand. Genau betrachtet verschwinden sie bis auf das oberste Segment im Boden. Es ist daher sinnvoll, einen Blick in die Praxis zu werfen:
Wie effektiv das System der STEEL-ROOT® funktioniert, zeigt die Errichtung eines richtfunktauglichen Antennenträgermastes in der Nähe von Büsum. In weniger als acht Stunden war der 20 Meter hohe Mast auf einem sicheren Fundament aufgestellt. Das Nordseebad Büsum ist vor allem bekannt für das Wattenmeer vor seiner Haustür. Was bei Urlaubern während des Wattwanderns für große Verzückung sorgt, treibt den Bauleuten meist die Sorgenfalten auf die Stirn: Auf beiden Seiten der Deiche ist der Untergrund wenig tragfähig. Zudem herrschen dort die nordseetypischen Windverhältnisse vor. Entsprechend wichtig ist deshalb die Gründung. „Jedes Bauwerk ist nur so stabil wie das Fundament auf dem es steht“, erläutert Peter Kellner.
Zur Vorbereitung des Baugrundes hat ein Bau-Team zunächst eine 4 mal 4 Meter große und 2,20 Meter tiefe Baugrube mit einem Kettenbagger ausgehoben und den Bodenaushub bau-seits gelagert. Dann haben die Mitarbeiter ein Geogitter ausgelegt und darauf ein verdichtbares Mineralgemisch in einer Stärke von 60 Zentimetern eingebaut. Während des Einbaus haben sie das Material lagenweise mit einer Rüttelplatte verdichtet. Ein Bodengutachter hat anschließend die Verdichtungswerte mit einer Fallplatte kontrolliert: Alle Richtwerte eingehalten! Damit war bereits der Grund für die Stahlwurzel, das SteelRoot® bereitet.
Das Montageteam hat anschließend die einzelnen Elemente aus verzinktem Stahl an Ort und Stelle zusammengesetzt und verschraubt. Die STEEL-ROOT® bestehen aus Streben und Stahlplatten, die für die jeweilige Nutzung passgenau konfiguriert werden können. Die Firma SteelRoots GmbH hat dabei ein Baukastensystem entwickelt, das sich nicht nur auf der Baustelle einfach montieren, sondern zudem auch deutlich einfacher transportieren lässt als fertige Baukörper. Die einzelnen Stahlelemente werden gebündelt auf die Baustelle geliefert. Zusammengebaut erinnert der Stahlkörper an die Wurzel eines Baumes, was auch die Bezeichnung STEEL-ROOT® erklärt.
Das komplett-montierte Stahlgerüst wurde mit dem Bagger eingehoben und auf ein zwischenzeitlich hergestelltes Feinplanum gesetzt. Dann wurde das zwischengelagerte Erdreich wieder rückverfüllt. Lagenweise wurde der Boden mit Stampfer und Rüttelplatte verdichtet, bis nur noch das oberste Segment aus dem Boden herausschaute. Darauf wurde der Stahlmast kraftschlüssig verbunden.
„In weniger als acht Stunden haben wir den Trägermast aufgestellt. Am nächsten Tag konnte der Sendestandort bereits in Betrieb gehen, nachdem Telekommunikations-Techniker die Antennen montiert hatten. Das ist eine enorme Zeitersparnis gegenüber einem herkömmlichen Betonfundament“, berichtet der findige Unternehmer. Selbstverständlich musste er für die Errichtung des Mastes sämtliche im Baurecht verankerten Statiken, Planungs- und Sicherheitsnachweise vorlegen.
Die Tragwerksplanung für den Antennenträgermast erbrachte Dipl.-Ing. Christian Kausch vom ehsah Ingenieurbüro für Telekommunikation und Bauwesen Gbr. Für das Ingenieurbüro aus Barleben bei Magdeburg, welches neben den Gesellschaftern Marko Jungnitsch, Michaela Palm und Christian Kausch 14 fachkompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, das zu den führendsten Büros im Bereich der Telekommunikationsbauwerke gehört und welches jährlich die Standsicherheit für etwa 150 Funk- und Antennenträgermaste rechnet, war das Projekt Büsum die erste Begegnung mit den betonlosen Stahlwurzel-Fundamenten. „Wir waren anfänglich schon ein wenig skeptisch, insbesondere was die Standsicherheit angeht“, berichtet der Diplom-Ingenieur. Die Gespräche mit Peter Kellner sowie die Begutachtung weiterer STEEL-ROOT®-Projekte ließen die anfängliche Skepsis verfliegen. Vielmehr sieht auch Kausch die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der STEEL-ROOT®. In ganz vielen Bereichen seien sie eine wirtschaftlichere Alternative zu den Betonfundamenten.
Das Bauvorhaben Büsum hat bereits in Fachkreisen hohe Wellen geschlagen. Für Peter Kellner und sein Unternehmen SteelRoots GmbH ist es jetzt nur noch eine Frage der Zeit, wann die STEEL-ROOT® auch flächendeckend auf den Markt gespült werden, denn neben Sendemasten eigenen sich die STEEL-ROOT® auch für die Gründung von Schilderbrücken, Lärmschutzwänden, Licht- und Flutlichtmasten, Windkraftanlagen u.v.m. Ja selbst erste Gewerbehallen wurden schon erfolgreich auf den STEEL-ROOT® gegründet.
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