Aus Abfall Energie gewinnen — das wird bereits seit vielen Jahrzehnten erfolgreich praktiziert. Neben der klassischen Müllverbrennung ist die Energiegewinnung durch Vergärungsprozesse und Faulgase dabei die am geläufigste Methode. Neue Perspektiven für die Energiegewinnung und Nutzung von Deponieflächen erschließt jetzt die SteelRoots GmbH aus Nentershausen durch die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten ihrer STEEL-ROOT®.
Eberswalde in Brandenburg, rund 50 Kilometer nordöstlich von Berlin, flaches Land, viel Wald. Mit rund 75 Metern Höhe ist die östlich der Kreisstadt gelegene Mülldeponie Ostende die höchste Erhebung weit und breit. Rund 4 Millionen Kubikmeter Hausmüll lagern dort, dauerhaft auf Jahrzehnte gesichert. Für rund 20 Millionen Euro hat der Landkreis Barnim die 20 Hektar große Deponiefläche in den vergangenen Jahren rekultivieren und gemäß den gesetzlichen Vorgaben sichern lassen.
Schwierige Bodenverhältnisse
Seit dem Sommer 2019 wird die exponierte Lage des Standortes genutzt, um Energie durch Windkraft zu erzeugen. Wie ein Gipfelkreuz steht dort eine 10 Meter hohe Kleinwindanlage. Aufgestellt hat die Turbine die IGEA Ingenieurgesellschaft für Erschließungs- und Anlagen-Planung mbH aus Berlin, die Windturbine wurde von der Firma Braun Windturbinen GmbH geliefert. Dass die Stromerzeugungsanlage dort unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten aufgestellt werden konnte, ist nur durch eine betonlose Gründung auf einem STEEL-ROOT® möglich geworden. Denn nur die STEEL-ROOT® haben ein so geringes Eigengewicht und eine so niedrige Einbindungstiefe, dass sie als einzige tragfähige Gründungsvariante auf einem Deponiekörper zum Einsatz kommen können.
Schließlich ist die Rekultivierungsschicht der Eberswalder Deponie, die als oberste Lage auf einer mineralischen Dichtungsschicht und einer Spezialfolie den Abfall überdeckt, gerade einmal 1,20 Meter stark — deutlich zu wenig für eine herkömmliche Gründung mit Beton. Aber ausreichend für einen Einsatz der STEEL-ROOT®, deren Vorzüge darin bestehen, dass sie wie bei einem Gegengewichtsfundament die Lasten auf das umgebende Erdreich abtragen. Die Stahlstreben und -platten der STEEL-ROOT® sorgen wie es der Name bereits nahelegt ähnlich dem Wurzelwerk eines Baums für den nötigen Halt im Untergrund.
Sie werden jeweils für die spätere Nutzung speziell konfiguriert – gemäß der Maßgabe: "soviel wie nötig, so wenig wie möglich". Für die Gründung der Kleinwindanlage auf dem Deponiekörper wurde eine 2 mal 2 Meter große Baugrube etwa 70 Zentimeter tief ausgehoben, dann ein Geotextil verlegt, um die Tragfähigkeit zu erhöhen und ein Schotterplanum der Körnung 0/32 hergestellt. Danach wurde das STEEL-ROOT® mit Hilfe eines Baggers eingehoben und ausgerichtet. Anschließend hat das zwei Personen zählende Montage-Team der Firma PH Montage- und Projektentwicklung aus Nentershausen den Schotter lagenweise verfüllt und verdichtet.
Das betonlosen Stahlwurzelfundament ragt etwa noch einen Meter weit aus dem Boden heraus, es hat ein Anschlußscharnier mit dem der eigentliche Mast verbunden wurde. Anschließend wurde der Mast mitsamt der kleinen Windturbine mit Hilfe eines Baggers aufgerichtet. Anschließen, Verkabeln, fertig. Bei dem Einsatz von STEEL-ROOT® entfallen im Gegensatz zu einem Betonfundament die Abbindezeiten des Baustoffs. Ein weiterer Vorteil: Der Scharnierverbund erlaubt es auch, den Mast mit einer Hydraulikanlage für etwaige Service- oder Reparaturarbeiten ganz ohne großen Maschineneinsatz leicht wieder herunterzuklappen.
Maßgeschneiderte Lösung durch die SteelRoots GmbH
Seit Mitte 2019 liefert das Windrad auf dem Müllberg Strom und ist zugleich weithin sichtbares Zeichen für erneuerbare Energien. Zudem steht es für das, auf das sich die Firma SteelRoots GmbH aus Nenterhausen seit den 25 Jahren ihres Bestehens spezialisiert hat, nämlich maßgeschneiderte Lösungen für technische Problemstellungen im Bereich der Gründung von Bauwerken.